Zweiter Rundbrief 2024/25
Lindau, im September 2024
Liebe Mitglieder des Historischen Vereins, sehr geehrte Damen und Herren,
sehr herzlich begrüßen wir Sie nach der Sommerpause wieder „an Bord“ und freuen uns auf eine interessante gemeinsame „Reise“ durch das Wintersemester 2024/25.
Sie werden feststellen, dass in diesem Semester der Schwerpunkt stärker auf Lindau liegt als im vergangenen Semester, wo wir Memmingen, die Reichenau und den bayerischen Minister Lutz (+1890) im Blick hatten. Zeitlich bewegen wir uns vor allem im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit. Erneut wird der Bauernkrieg von 1525 zur Sprache kommen, ein Thema, dessen Facettenreichtum wir Ihnen im Gedenkjahr 2025 mit seinen zahlreichen Veranstaltungen nicht vorenthalten wollen. Es verweist in ein Jahrhundert der Umbrüche und Veränderungen und passt vielleicht ganz gut zu unserer unruhigen Zeit.
Unser Programm besteht – abgesehen von der Adventsfeier – in diesem Semester nur aus Vorträgen. Im kommenden Sommer werden wir es wieder mit einer eintägigen Exkursion sowie einer Reise zu einem Ziel in Deutschland (im Juni) bereichern.
Vorträge im Winterhalbjahr 2024/2025
Alle Veranstaltungen finden wie bisher im Gemeindezentrum St. Josef, Münchhofstraße 4, Lindau-Reutin statt (Stadtbuslinie 5, Haltestelle in beiden Richtungen: Josefskirche). Auch der Wochentag bleibt gleich: Dienstag. Die Vorträge beginnen wieder wie in früheren Jahren um 19h30.
- 08.10.2024 Frau Dr. Simone Wagner, Historikerin, Universität Potsdam: Die Macht der Äbtissin. Weibliche Herrschaft und das Damenstift Lindau im 15. und 16. Jahrhundert
Die Äbtissin des Damenstifts von Lindau war eine wichtige Herrschaftsträgerin in Lindau während des 15. und 16. Jahrhunderts. Trotzdem ist sie häufig in der Forschung vergessen und ihre Macht unterschätzt worden. Im Vortrag wird sowohl die Rolle der Äbtissin in ihrer religiösen Gemeinschaft als auch ihr Wirken innerhalb der städtischen Gesellschaft beleuchtet. Frau Dr. Wagner hat sich im Rahmen ihrer Dissertation über Äbtissinnen und Pröpste in südwestdeutschen Stiften auch mit Lindau beschäftigt und dazu intensiv die einschlägigen Quellen studiert.
- 05.11.2024 Herr cand. Phil. Rainer Bayer, Feldkirch: Feldkirch und Lindau. Verbindendes, Besonderes und Interessantes aus dem 16. Jahrhundert
Zwischen der Reichsstadt Lindau und Feldkirch bestanden auf verschiedenen Ebenen zahlreiche und sehr enge Beziehungen. Feldkirch orientierte sich seit dem 14. Jahrhundert in Sachen Stadtrecht und -verwaltung an Lindau. Persönlichkeiten aus Lindau wie Achill Pirmin Gasser (Arzt), Johann Ehinger (Jurist), Matthäus Rupflin (Stadtmüller) oder Esaias Gruber (Bildhauer) waren auch in Feldkirch tätig. Dabei blieben auch Unstimmigkeiten nicht aus – für solche sorgte z. B. der Lindauer Kaufmann Rochus de Kawatz, als er den Feldkircher Zoll zu umgehen suchte!
Der Referent hat nach seiner Pensionierung an der Universität Innsbruck das Studium der Geschichte aufgenommen und arbeitet nach dessen erfolgreichem Abschluss an seiner Dissertation zum Thema „Die städtischen Ämter in Feldkirch im 16. Jahrhundert und deren Vergleich mit den Städten Lindau und Chur“.
- 03.12.2024 Adventsfeier … mit Bildbericht von unserer Genuareise im September. „Genua la superba“
- 21.01.2025 N.N. (Referent ist angefragt): Rudolf von Habsburg und die Anfänge der Reichsstadt Lindau (Arbeitstitel).
Vor 750 Jahren, im Dezember 1274 und im März 1275, verlieh König Rudolf von Habsburg der Stadt Lindau zwei bedeutende Privilegien. Mit ihnen und ihren Auswirkungen soll sich der Vortrag befassen.
- 18.02.2025 Jahreshauptversammlung. Anschließend Vortrag von Herrn Karl Schweizer, Lokalhistoriker und Kulturpreisträger der Stadt Lindau: Lindau und der Bauernkrieg von 1525/26.
Einer der Schwerpunkte des Bauernkriegs lag in Oberschwaben und berührte auch Lindau. Herr Schweizer beschäftigt sich seit langem mit diesem Thema und ist Verfasser des Buchs „Der Bauernkrieg 1525/26 in Stadt und Landkreis Lindau“, das an dem Abend auch zum Verkauf angeboten wird.
Den nächsten Rundbrief erhalten Sie im Frühjahr 2025. Wir wünschen Ihnen und uns allen interessante Vorträge und freundschaftliche Begegnungen bei unseren monatlichen Treffen.
Marigret Brass-Kästl im Namen des gesamten Vorstands